Beim zweiten Auftritt in der FIA-Kart-Europameisterschaft hat Jasin Ferati die Qualifikation für den Final verpasst. Ungewohnte Fehler in den Vorläufen machten die viel versprechende Ausgangslage nach dem Qualifying zu Nichte.

Jasin Ferati ist in der zweiten Runde der Kart-Europameisterschaft auf dem extrem schnellen PFI-Kurs im Herzen Englands durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. In den offiziellen Trainings war der Winterthurer Rookie mit 0,365 Sekunden Rückstand auf den später als Sieger disqualifizierten Italiener Lorenzo Travisanutto als 27. von 87 gemeldeten Fahrern aus der ganzen Welt so nahe dran wie nie an den Spitzenpiloten. Obwohl er in der Folge nicht mehr ganz an seine besten Rundenzeiten herankam, behauptete sich der Schweizer als Drittbester des KSM-Schumacher-Teams auch im Qualifying in der ersten Hälfte des imposanten Startfeldes.

Beim verzweifelten Versuch, die gute Ausgangslage mit dem 12. Startplatz in allen Vorläufen in ein Topresultat umzuwandeln, ging jedoch die Lockerheit verloren. Die Verunsicherung wurde nach jedem missglückten Einsatz grösser. „Ich weiss nicht, was los war. Im Training bin ich einer der Schnellsten auf der Strecke gewesen, doch schon im ersten Rennen ist alles schief gelaufen. Ich wollte unbedingt einige Ränge gutmachen, bin aber auf durch kleine Fdehler und Unsicherheiten auf Position 15 zurück gefallen“, rätselte Ferati. „Im zweiten Heat war der Speed nicht besser. Dazu hatte ich einen Unfall und so schwanden die Chancen auf den erhofften Finalplatz. Das dritte Rennen war auch nicht gut, und im vierten fiel ich bei einer späten Karambolage noch vom 12. auf den 18. Platz zurück. Ein Tag zum Vergessen: Der Kart war gut, der Fahrer nicht.“

Am Finaltag wollte sich sich der Winterthurer im bedeutungslos gewordenen fünften Vorlauf rehabilitieren. Beherzt folgte er seinem erfahrenen KSM-Teamleader Nicklas Nielsen und war drei Runden vor Schluss plötzlich Sechster. Zu früh jedoch konzentrierte er sich darauf, diese Position zu verteidigen und auch das ging schief:Ferati wurde neben die Piste gedrängt und kam nur als Zwölfter ins Ziel. „Dass ich wenigstens diesmal vorne mithalten konnte, ist kein Trost. Ich kann und darf mit diesem Wochenende nicht zufrieden sein. Vielleicht habe ich mir zu viel vorgenommen und so unnötigen Druck aufgebaut“, meinte er. „Ich werde diesen Tiefschlag aber verdauen und beim nächsten DKM-Rennen die richtige Antwort finden. Mit einem Platz unter den ersten Zehn kann ich am 3. Juni in Ampfing zeigen, was ich wirklich kann.“

Ferati war in England nicht der einzige Rookie mit Problemen. Die Routiniers zeigten den Jungen auf dem spektakulären PFI-Circuit noch einmal klar den Meister: Der Deutsche Hannes Janker gewann nach der Disqualifikation Travisanuttos vor dem Spanier David Vidales und Exweltmeister Pedro Hiltbrand, der damit die Führung im Gesamtklassement übernahm.

FIA-EM, Zwischenstand nach Brandon: 1. Pedro Hiltbrand (Sp) 51 Punkte. 2. Hannes Janker (De) 42. 3. Roman Stanek (Tsch) 35. 4. David Viadales (Sp) 32. 5. Juho Valtanen (Fi) 29. 6. Mattia Michelotto (It) 26. 7. Danny Keirle (Gb) 20. 8. Harry Thomposn (Gb) 16. – 80 Fahrer klassiert, davon 26 mit Punkten.

Deutsche Kart-Meisterschaft, Stand nach Wackersdorf: 1. Thompson 103. 2. Hugo Sasse (De) 93. 3. Kas Haverkort (Ho) 79. 4. Tijmen van der Helm (Ho) 33. 5. Alexander Tauscher (De) 54. 6. Zane Maloney (Barbados) 51. 7. Andrea Rosso (It) 42. 8. Marius Zug (De) 38. – Ferner: 28. Jasin Ferati (Sz) 2. – 51 Fahrer klassiert.
Weiteres Rennprogramm: 3. Juni DKM in Ampfing/D; 17. Juni EM in Ampfing/D; 22. Juli ADAC Masters in Kerpen/D; 29. Juli DKM in Kerpen/D; 5. August EM in Essay/F; 26. August DKM in Genk/B; 23. September WM in Kristianstad/Sd.