Nach zwei diskreten Vorbereitungsrennen in Adria bei schwierigen Wetterverhältnissen hat Jasin Ferati am Wintercup in Lonato wieder Fahrt aufgenommen. Noch fehlte das Rennglück, aber der Speed und die Moral des 15-jährigen Winterthurer Kartfahrers sind zurück.

Zwei intensive Testtage mit dem Millennium Racing Team in Kerpen und die Beseitigung einer mentalen Blockade haben Jasin Feratis zweite Saison in der internationalen Topklasse der Kartfahrer in die richtige Spur gebracht. Der Winterthurer gehörte im 70-köpfigen Startfeld des Wintercups in Lonato stets zum ersten Drittel und verschaffte sich mit schnellen Runden Respekt. Die Ernte in Form der problemlosen Finalqualifikation konnte er leider nicht einfahren. Eine späte 10-Sekunden-Strafe wegen Überholens bei gelber Flagge warf ihn im zweiten Vorlauf vom 9. auf den 27. Platz zurück. Im dritten Heat kam es sogar noch schlimmer. An 10. Stelle liegend wurde Ferati wurde von Nico Rosbergs chinesischem Schützling Cenyu Han abgeschossen und aus dem Rennen gerissen. Dieses Handicap liess sich im „Superheat“ trotz einer Verbesserung um neun Plätze nicht mehr wettmachen.

„Das Resultat hat in Lonato nicht gepasst. Alles andere stimmt mich aber positiv. Ich weiss jetzt, dass ich mit den Besten mithalten kann und gehe deshalb voll motiviert in die nächsten Rennen“, zog Ferati erfreut Bilanz. An den voran gegangenen Veranstaltungen in Adria hatte es trotz der Finalqualifikationen viele Zweifel gegeben. „Am viel weniger gut besetzten Champions Cup wurde ich zwar 19. im Schlussklassement, war aber weit weg von den Spitzenfahrern und wusste nicht warum. Auch ein intensives Studium der Fahrten machte mich nicht schlauer“, erinnert er sich. „Der zweite Auftritt in Adria war dann trotz misslicher Bedingungen mit Kälte und Regen und dem 20. Schlussrang etwas besser, aber bei weitem nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.“

Guter Rat war in dieser Situation teuer. „Ich habe mit allen Leuten im Umfeld gesprochen, aber ich musste selber eine Lösung finden, um den Kopf wieder frei zu bekommen“, verrät Ferati. „Schliesslich kam ich kam zur Überzeugung, dass ich meinen Fahrstil ändern muss, um etwas erreichen zu können und dabei waren zwei kurzfristig angesagte Testtage in Kerpen, die Millennium-Teamchef Stefan Bongartz vorgeschlagen hatte, von grossem Nutzen. Schon beim ersten Training im frühlingshaften Lonato ging es wieder viel besser. Ich konnte das Tempo der Spitzenfahrer mitgehen. Der 13. Platz in meiner Qualifikations-Gruppe und Rang 12 im ersten Heat waren in der Folge die Beweise, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Daran ändert auch das Pech mit der Strafe und dem Crash in den weiteren Wintercup-Vorläufen nichts. Das Schwenken der gelben Flagge kam für mich und einen anderen Fahrer im dümmsten Augenblick. Beim Unfall hat mich Cenyu Han schlicht übersehen. Ich bin in der Zielkurve direkt hinter Titelanwärter Harry Thompson an ihm vorbeigezogen, dann ist er seitlich in mich rein geknallt.“

Nach dem Aufsteller freut sich Ferati auf den nächsten Abstecher nach Lonato mit der Fortsetzung der WSK Super Master Series am kommenden Wochenende.

Zwischenstand WSK Super Master Series: 1. Lorenzo Travisanutto (It). 2. Kas Haverkort (Ho). 3. Dexter Patterson (Scho). 4. Dilano van’t Hoff (Be). 5. Luca Griggs (Gb). 6. Taylor Barnard (Gb). 7. Kiril Smal (Ru). 8. Sami Meguetounif (Fr.) – Ferner 24. Jasin Ferati (Sz).